15.01.2004

Attraktiver Freiwilligendienst stärkt Bürgergesellschaft

Zu dem Vorschlag der Kommission „Impulse für die Zivilgesellschaft“, den Zivil- und Freiwilligendienst neu zu strukturieren, erklärt der Sozialpolitiker der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

"Die Bürgergesellschaft lebt von freiwilligem Engagement – Ideen, wie dieses in unserer Gesellschaft gestärkt werden kann, finden wir immer gut! Wir unterstützen jede Art von freiwilligem Engagement, und zwar von Menschen jeden Alters. Ehrenamtlicher Einsatz ist von großer Bedeutung für die ganze Gesellschaft. Insofern können wir die Anregungen der Kommission nur gut heißen. Wir freuen uns, dass jetzt im Zusammenhang mit der Diskussion um die Abschaffung der Wehrpflicht und des Zivildienstes auch neue Bewegung in die Debatte um Freiwilligendienste kommt. Ehrenamtliche Tätigkeiten sollten aber immer freiwillig geleistet werden; eine erneute 'Dienstverpflichtung' – für welches Alter auch immer – lehnen wir ab. Wir können uns vorstellen, den Zivildienst durch eine generelle Ausweitung des sozialen Jahres für junge Menschen zu ersetzen. Dessen Attraktivität würde z. B. durch ein Bonussystem für die Studien- und Ausbildungsplatzvergabe, wie es die Kommission vorschlägt, sicher gesteigert. Das ist wichtig, damit weiterhin viele junge Frauen und Männer Erfahrungen im Sozialbereich sammeln und sich Kompetenzen aneignen, indem sie freiwillig in sozialen Einrichtungen arbeiten. Die Einbindung von Senioren ist zu begrüßen, denn auf die Kompetenzen älterer Menschen zu verzichten, wäre töricht. Das vorgeschlagene Konzept ist eine gute Ausgangslage für die Stärkung der Bürgergesellschaft. In Schleswig-Holstein fördern wir schon seit Jahren bürgerschaftliches Engagement auf vielfältige Weise. So haben wir beispielsweise die Freiwilligen-Agentur ins Leben gerufen. Die Initiative Bürgergesellschaft ist ebenfalls Ansprechpartnerin für Interessierte aller Generationen. Alle Wohlfahrtsverbände leisten beim Ehrenamt vorbildliches, indem sie schon seit vielen Jahren Freiwillige in ihre soziale Arbeit einbinden. Dass Ehrenamt und Freiwilligkeit keinen Gegensatz zur wachsenden Professionalisierung darstellen, zeigt das Beispiel des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes: Freiwillige nehmen hier eine besondere Stellung bei der Qualitätsentwicklung ein und bilden einen integralen Bestandteil der täglichen Arbeit – gemeinsam mit den Hauptamtlichen."

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