14.03.2007

Aktionsbündnis gegen Alkohol auch im Kreis Herzogtum Lauenburg

Den Beginn der Sommerfest- und Landparty-Saison nimmt der Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt zum Anlass, Jugendliche, Eltern und Veranstalter auf einen verantwortlichen Umgang mit Alkohol hinzuweisen. Gleichzeitig fordert er die Ordnungsbehörden auf, durch Jugendschutzstreifen verstärkt auf die Einhaltung der bestehenden Gesetze zu drängen.

„Was wir in den letzten Monaten über ein erschreckend verändertes Alkoholkonsumverhalten bei Kindern und Jugendlichen erfahren haben, hat offensichtlich wach gerüttelt. Bei einer nicht unerheblichen Gruppe von Jugendlichen ist uns da offensichtlich einiges gründlich außer Kontrolle geraten“, sagt der Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt, der auch drogenpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist.

Nicht nur die so genannten ‚Flatrate-Partys’, die es auch im Kreis Herzogtum Lauenburg gäbe, seien Anlass zur Sorge, sondern die  Neigung einiger Jugendlicher, auch bei anderen Gelegenheiten übermäßig viel Alkohol zu konsumieren.

Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen sei auch ein kommunales Problem. „Die Kommunen müssen die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen und des Gaststättenrechtes noch stärker kontrollieren und auch mit den zur Verfügung stehenden Mitteln sanktionieren“, fordert Eichstädt.

„Wichtig ist, dass es keine ‚Flatrate-Partys’ oder ‚All-you-can-drink-Angebote’ für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gibt. Hierauf sollten alle verantwortungsvollen Veranstalter verzichten. Auch der DEHOGA hat seine Mitglieder hierzu aufgerufen“, so Eichstädt.

Neue Gesetze hält die SPD-Landtagsfraktion nicht für notwendig. Neue Verbote würden dort ins Leere laufen, wo es nicht einmal gelänge, die bestehenden Gesetze einzuhalten. Es gäbe schon die Regelung, dass Bier erst ab 16 und Schnaps erst ab 18 erlaubt ist. Außerdem sei es verboten, Alkohol an bereits angetrunkene Jugendlich abzugeben. „Das Problem ist nur: Einige Gastwirte bauen ihren Umsatz und ihren Verdienst genau darauf auf“, kritisiert Eichstädt.

Auf Landesebene ist auf Antrag von Peter Eichstädt jetzt ein Bündnis gegen den Alkoholmissbrauch entwickelt worden, das von der Sozialministerin und dem Ministerpräsidenten aktiv unterstützt wird.

Eichstädt regt an: "Dieses Aktionsbündnis muss auch im Kreis Herzogtum Lauenburg umgesetzt werden. Vor Ort kann sehr viel gegen Alkoholmissbrauch getan werden: unter Beteiligung der Gaststätten, Veranstalter, der Ordnungsämter, der Eltern, der Suchtberatungsstellen - und nicht zuletzt auch der Krankenhäuser im Kreis. Denn Jugendliche, die in Krankenhäuser eingewiesen werden, weil sie zu viel getrunken haben, sollten zu einer Suchtberatung verpflichtet werden.“

Eichstädt betont aber auch: „Die meisten Jugendlichen haben dieses Problem nicht. Sie sind in der Lage, mit dem Alkohol angemessen umzugehen“, so der SPD-Politiker weiter. So habe der letzte Drogenbericht der Bundesregierung gezeigt, dass die Zahl der Jugendlichen, die Alkohol trinken, eher rückläufig sei, dass aber die Zahl derjenigen, die exzessiv und in sehr jungem Alter trinken, ansteige. „Letzteren gilt unsere aktuelle Sorge, auch hier im Kreis Herzogtum Lauenburg. “

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