05.01.2007

Mülldeponie Groß Weeden darf keine Behandlungsanlage werden

„Das geht nicht – und so geht es schon gar nicht!“ So kommentiert der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt die Absicht der Deponiebetreiber der Sonderabfalldeponie Groß Weeden, eine Versuchsanlage zur Konditionierung von Filterstäuben in Groß Weeden einzurichten.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt, der selbst 17 Jahre, unter anderem zur Zeit der Einrichtung der Deponie, in Rondeshagen gewohnt hat, ist verärgert über den Versuch, in aller Stille und ohne angemessene Information der Politik und der Öffentlichkeit bedeutende Veränderungen auf der Deponie Groß Weeden durchzuführen. Die Veränderung würde bedeuten, dass Groß Weeden vom Endlager zur einer Behandlungsanlage wird. Filterstäube würden nicht mehr stichfest und damit staubfrei angeliefert, sondern trocken und würden erst auf der Anlage befeuchtet. Genau dies war 1994 ausdrücklich ausgeschlossen worden.

"Im übrigen ärgert es mich, dass die Kreispolitik bisher mit keinem Wort über die beabsichtigten Änderungen informiert war, obwohl der Kreis im Beirat der GBS vertreten ist. Darüber wird zu sprechen sein", so Peter Eichstädt.

Eichstädt: “Die Menschen in Groß Weeden und Umgebung haben sich auf die Zusagen der früheren Landesregierungen verlassen, dass es zu keinen weiteren gravierenden Veränderungen kommt. Es ist deshalb schon ein sehr unüberlegter Versuch, jetzt  dort Veränderungen in einem sensiblen Bereich vorzunehmen. Schon im Jahr 1994 war die Problematik der angelieferten Filterstäube und ihrer möglichen Gefahren für die Bevölkerung diskutiert worden. Damals war den Rondeshagenern zugesagt worden, dass nur stichfestes Material angeliefert wird. Was jetzt geplant ist, würde bedeuten, dass Filterstäube trocken, das heißt eben auch staubend angeliefert werden und erst vor Ort befeuchtet werden.

Das ist genau das Gegenteil von dem, was die Behörden zugesagt haben. Außerdem würde Groß Weeden damit zu einer Behandlungsanlage. Dafür ist die Deponie nicht vorgesehen, sondern nur als Endlager.

Ich rate dem Betreiber dringend, seine Pläne fallen zu lassen. Es gibt keinen wirklichen Grund -- außer wirtschaftlichen Überlegungen -- vom bisherigen Verfahren abzuweichen. Wer das in Groß Weeden beabsichtigt, setzt sich in Widerspruch zu den Zusagen, die den Bürgern gegeben worden sind. Es wird kaum möglich sein, Akzeptanz für solche Anlagen in der Bevölkerung zu erreichen, wenn Zusagen dieser Art nicht eingehalten werden.

An diesem Grundsatz hat sich der Betrieb die letzten 16 Jahre orientiert und ist mit einer weitestgehenden protestfreien Hinnahme honoriert worden. Wer diesen Konsens jetzt aufkündigt, provoziert unnötigen Widerstand gegen eine Deponie, die auch in der jetzigen Form ihre Funktion für Schleswig-Holstein erfüllen kann. Wirtschaftliche Überlegungen müssen da  nachrangig bleiben."

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