04.05.2006

Haschisch nicht verharmlosen und Einstiegsdroge Nikotin zurückdrängen

Zum Bericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung erklärt der drogenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

Die Entwicklung beim Haschischkonsum junger Menschen ist besorgniserregend. Das Einstiegsalter in den Haschischkonsum ist in den letzten Jahren deutlich gesunken und liegt heute bei durchschnittlich 16 Jahren. Doch Haschisch ist keine Spaßdroge und darf nicht verharmlost werden. Leider ist der Umgang vieler Erwachsener und Erzieher mit Cannabisprodukten merkwürdig inkonsequent. Vielfach herrscht hier noch das verklärte Bild aus den 68er Jahren vor, das Haschisch als Teil einer Protestkultur Akzeptanz einräumte. Das ist nicht nur grundlegend falsch, sondern auch gefährlich. Das Konsumverhalten junger Menschen hat sich geändert: Immer jüngere Menschen konsumieren regelmäßig immer reinere und wirksamere Substanzen aus hoch effektiven neuen Züchtungen. Dies hat auch von Fachleuten bestätigte direkte gesundheitliche Folgen und birgt hohes Suchtpotenzial. Wir müssen deshalb noch mehr aufklären und beraten und werden hierüber mit dem Sozialministerium und den Drogenfachleuten sprechen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, den Nikotinkonsum bei Kindern und Jugendlichen konsequent weiter einzuschränken. Denn es ist erwiesen: Ein Raucher landet viermal häufiger bei Haschisch und anderen Drogen als ein Nichtraucher. Nikotin ist die Einstiegsdroge Nummer 1. Daher war es richtig, die Schulen zu rauchfreien Zonen zu machen. Die SPD-Fraktion wird deshalb auch die Ausweitung der Rauchverbote im öffentlichen Räumen und in Gaststätten weiter vorantreiben.

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