30.09.2005

Lehrkräfte sollen sich ihrer Vorbildfunktion stellen

Zur Ablehnung des Erlasses des Bildungsministeriums über ein absolutes Rauch- und Alkoholverbot an Schulen durch den Hauptpersonalrat erklärt der drogenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

Die SPD-Landtagsfraktion bedauert, dass der Erlass, mit dem ab 15. Oktober 2005 an allen Schulen in öffentlicher Trägerschaft in Schleswig-Holstein ein Rauch- und Alkoholverbot eingeführt werden sollte, am Hauptpersonalrat der Lehrkräfte gescheitert ist, der ein solches Verbot für Schulveranstaltungen außerhalb des Schulgeländes ablehnt. Offensichtlich hat der Hauptpersonalrat bei seiner Ablehnung des Erlasses die Interessen einiger uneinsichtiger rauchender Lehrerinnen und Lehrer höher eingestuft als eine wirksame Drogenprävention für Kinder und Jugendliche an unseren Schulen.

Der Schleswig-Holsteinische Landtag wollte das Verbot ausdrücklich, weil sich in den vergangenen Jahren gezeigt hat, dass alle Bemühungen in der Schule, allein durch Aufklärung und Vorbeugung den Nikotinkonsum von Kindern und Jugendlichen einzudämmen, nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat; im Gegenteil: Das Einstiegsalter sank immer weiter und liegt derzeit bei durchschnittlich 12,6 Jahren.

Die Haltung des Personalrates ist bedauerlich und für uns nicht nachvollziehbar. Denn andere Länder haben mit einem pädagogisch begleiteten Verbot des Rauchens an Schulen gute Erfahrungen gemacht, und daran wollten wir uns orientieren. Doch offenbar müssen wir uns im Sinne der Personalvertretung mehr um die Nikotinabhängigkeit einiger Lehrkräfte sorgen, die auf Klassenfahrten nicht mehr rauchen dürften. Lehrer und Lehrerinnen müssen sich aber gegenüber ihren Schülern auch außerhalb ihres Schulgeländes und -gebäudes ihrer wichtigen Vorbildfunktion stellen. Deshalb appelliere ich an die Lehrerschaft, in diesem Konflikt einzulenken.

Unser Konzept bleibt daher: Rauchfreie Schulen im Land durch Aufklärung, Prävention und Rauchverbot.

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