26.11.2016

Keine Wiedergutmachung für Opfer, ohne die Täter zu stellen!

Zur Berichterstattung über Medikamentenversuche im ehemaligen Landeskrankenhaus in Schleswig in den 60er Jahren erklärt der sucht- und drogenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

Die Berichte, dass es in den 60er Jahren umfangreiche Medikamententests an Kindern und Jugendlichen im ehemaligen Landeskrankenhaus in Schleswig gegeben hat, machen uns betroffen. Es ist absolut notwendig, dass diese Vorfälle umfassend aufgeklärt werden! Deshalb muss es vor allem darum gehen, nicht nur den Opfern gerecht zu werden, sondern dazu auch die Täter ausfindig zu machen und zu ihrem damaligen Handeln zu befragen. Auch wenn anscheinend solche Arzneimittelversuche an jungen Menschen ohne deren Einwilligung oder die ihrer Erziehungsberechtigten bundesweit durchgeführt wurden, so sehen wir das Land in der Verantwortung, soweit es um Handlungen in der Schleswiger Einrichtung geht, da diese in der Trägerschaft des Landes war. Es kann keine Wiedergutmachung für Opfer geben, ohne zu versuchen, die Täter zu stellen!

Wir könnten uns vorstellen, dass den schwerwiegenden Vorwürfen im Rahmen einer wissenschaftlichen Aufarbeitung nachgegangen wird. Dabei wäre eine medizinethische und juristische Einschätzung hilfreich. Dies kann die sinnvollen Aktivitäten der Landesregierung auf Bundesebene ergänzen.

zurück | nach oben