06.09.2003

„Förderlotse“ im Kreis sinnvoll?

Die Beantwortung der Frage, ob die Einrichtung der Funktion eines Förderlotsen für den Kreis Herzogtum Lauenburg sinnvoll ist, will die SPD-Kreistagsfraktion mit einem entsprechenden Antrag zur nächsten Kreistagssitzung am 18.9. auf den Weg bringen.

Peter Walter, SPD-Wirtschaftsexperte aus Geesthacht: „Städte, Gemeinden, Ämter und der Kreis selbst werden zukünftig noch stärker bei der Finanzierung von Gemeinschaftsaufgaben von der Nutzung bestehender Fördertöpfe abhängig sein. Auf Ebene des Landes, des Bundes, vor allem aber der Europäischen Gemeinschaft ist in der Zwischenzeit ein Förderungs- und Finanzierungsnetz entstanden, das von einzelnen  Kommunen kaum noch zu durchdringen ist“. Sein Fraktionskollege, der Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt hat entsprechende Rückmeldungen bei seinen vielen Wahlkreisinformationsbesuchen im Sommer herhalten. „ In vielen Gesprächen mit Fachleuten hier bei uns im Kreis ist mir signalisiert worden, dass es zumindest überprüfenswert ist, einen solchen Förderlotsen zu implementieren. Diese Überprüfung wollen wir mit unserem Antrag initiieren“, so Peter Eichstädt.

Gunar Schlage, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten im Kreistag ergänzt: „Dabei wollen wir uns auch hinsichtlich einer möglichen organisatorischen Ansiedlung noch gar nicht festlegen. Wenn eine Überprüfung ergibt, dass eine Einrichtung aus wirtschaftlichen- bzw. finanzwirtschaftlichen Gründen sinnvoll ist, sollte aus unserer Sicht im Folgeschritt geprüft werden, ob es ratsam ist, eine solche Funktion direkt bei der Kreisverwaltung anzusiedeln, ob die Aufgabe bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfL) erledigt wird oder ob sogar die Gründung einer eigenständigen Gesellschaft angezeigt ist. Hier möchte  meine Fraktion eine völlig ergebnisoffene Suche nach der besten Lösung für unserer Kreis“.

Die drei Sozialdemokraten sind sich hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Struktur einig, dass der Kreis, was die Bereitstellung von Mitteln z.B. für Personalkosten angeht, allenfalls eine Anschubfinanzierung leisten  kann. Peter Walter: „Die Inanspruchnahme des Förderlotsen ist ein Dienstleistungsangebot, für das perspektivisch kostendeckende Beiträge erhoben werden sollen. Das Prinzip wäre ganz einfach: lieber 1000 Euro für einen Förderlotsen investieren, als auf 100000 Euro an Fördermitteln aus Brüssel wg. Nichtkenntnis aller Förderungsmöglichkeiten zu verzichten!“.

Peter Eichstädt abschließend: „Ein weiterer Vorteil einer möglichen Förderlotsenlösung liegt ebenfalls auf der Hand: Wir wollen für unserer Kreis eine ganzheitliche Projektbetreuung von der Antragstellung bis zur Genehmigung einer Maßnahme“.

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