20.05.2003

Vorgehen der CDU-Kreistagsfraktion ist "gewöhnungsbedürftig"

Für außerordentlich gewöhnungsbedürftig hält der SPD-Kreistagsabgeordnete und Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt die Ankündigung der CDU-Kreistagsfraktion, für die Stadt Lauenburg eine Bürgschaft durch den Kreis zu übernehmen.

Peter Eichstädt: "Es ist unstrittig, dass der Kreis seinen Kommunen da helfen muss, wo es irgend geht. Allerdings halte ich es für erstaunlich, wenn zufällig der Tagungsort einer CDU-Kreistagsfraktion dazu führt, dass man in der Zeitung lesen kann, dass der Stadt Lauenburg eine Bürgschaft zur Beschaffung eines Kredites verschafft wird. Natürlich ist jedem bekannt, dass die Stadt Lauenburg finanzielle Probleme hat. Aber als Kreispolitiker haben wir doch wohl insgesamt den Kreis zu sehen und uns nicht von selektiven Wahrnehmungen leiten zu lassen. Regionale Lobby-Politik hilft der Gesamtentwicklung des Kreises mit Sicherheit nicht weiter. Jedem ist bekannt, dass es zum Beispiel den Städten Mölln und Ratzeburg finanziell ebenfalls außerordentlich schlecht geht. Wenn künftig also der Ort einer CDU-Kreistagsfraktionssitzung dazu beiträgt, Unterstützung seitens des Kreises erhalten zu können, wäre ich den Christdemokraten sehr dankbar, wenn sie ihre beiden nächsten Sitzungen zum Bespiel in Mölln oder Ratzeburg abhalten, um dort unterstützend tätig zu werden. Im übrigen könnte ich mir vorstellen, dass die CDU-Fraktion in Zukunft viele Einladungen für ihre Fraktionssitzungen aus allen Teilen des Kreises erhalten wird."

Peter Eichstädt abschließend: "So kann seriöse Politik nun wirklich nicht aussehen. Ernsthaft: Ich fordere die CDU auf, mit ihrer neugewonnenen Mehrheit im Kreistag vernünftig im Interesse des Gesamtkreises umzugehen. Ich würde es vielmehr begrüßen, wenn die CDU lieber Vereine, Verbände und Organisationen zu sich in die Fraktion einladen würde, die jetzt massiv in ihrer Arbeit durch die CDU-Sparliste gefährdet werden."

zurück | nach oben