09.01.2008

CDU sollte sich zur Verantwortung in Sachen von Bismarck bekennen

Bei aller innerparteilichen Auseinandersetzung über den Rücktritt  von Bismarcks von seinem Bundestagsmandat erinnert die SPD im Kreis daran, dass der entstandene Schaden auch den Kreis Herzogtum Lauenburg betrifft. Die Frage nach der Verantwortung muss deshalb gestellt werden.

Gunar Schlage, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion: „Wenn der Vorsitzende der CDU im Kreis Herzogtum Lauenburg seinen eigenen Bundestagsabgeordneten als 'faulen Sack' bezeichnet, mag er damit inhaltlich recht haben. Die Wortwahl auf unterstem sprachlichem Niveau aber mag jeder Bürger selbst bewerten. Bei uns in der Partei ist das nicht üblich, und es wäre gut, wenn Herr Schlie sich etwas mäßigen würde, weil dies auf die Politik insgesamt zurückfällt.“

Peter Eichstädt, SPD-Kreisvorsitzender ergänzt: „Unabhängig hiervon ist die Kritik an der politischen Arbeit von Bismarcks in den Monaten seiner Tätigkeit als Volksvertreter bundesweit zu Recht kritisiert worden. Angesichts des Wortgetöses des Vorsitzenden der CDU im Kreis muss aber daran erinnert werden, dass es gerade Herr Schlie war, der seinerzeit vehement für die Aufstellung des Fürsten mit dem so scheinbar wohlklingenden Namen gestritten hat und dieser sich in einer Kampfkandidatur gegen andere durchaus honorige KandidatInnen durchgesetzt hat."

Schlage und Eichstädt weiter: „Von Bismarck hat mit seinem Verständnis von der Wahrnehmung eines wichtigen Mandates der Politik allgemein, aber auch dem Kreis Herzogtum Lauenburg, den er dort vertreten soll, schweren Schaden zugefügt. Im Ergebnis steht der Wahlkreis Lauenburg/Stormarn jetzt ohne unmittelbaren Vertreter im Deutschen Bundestag da. Dafür trägt er Verantwortung, aber auch der CDU-Kreisvorsitzende, der ihn durchgesetzt hat und sich und seine Partei mit dem geschichtsträchtigen Namen schmücken wollte. Diese Verantwortung jetzt auch in der Öffentlichkeit zu übernehmen wäre zumindest noch anständig, statt mit Bierzeltsprache auf von Bismarck einzuschlagen und damit von sich selbst abzulenken.“

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