01.05.2012

Noch 4 Tage: Erste Spatenstiche haben vor der Wahl Konjunktur – diesmal in Ratzeburg

Gestern Morgen war ich zu einem feierlichen ersten Spatenstich in Ratzeburg.

Die Hoffnung auf eine Fertigstellung des Harmsdorfer Kreuzes und die Verlängerung der B208 mit einer Brücke über die Bahntrasse Lübeck - Büchen ist schon so alt, dass man sich kaum noch an die Ursprünge erinnern kann.

Die Umgehung ist zwar schon seit ein paar Jahren fertig, aber innerhalb Ratzeburgs wurde der gesamte Verkehr dann über den höhengleichen Bahnübergang in die Stadt gelenkt, was regelmäßig zu langen Staus führte.

Da ist nun ein Ende in Sicht, der Minister und Spitzenkandidat der CDU hat gestern in einer kleinen Feierstunde den ersten Spatenstich für die Brücke über die Bahntrasse vorgenommen.

Man wundert sich in diesen Tagen, was da so alles mit Spatenstichen noch schnell vor der Wahl auf den Weg gebracht wird und fragt sich, ob nicht langsam die Spaten knapp werden im Land zwischen den Meeren. Aber sei‘s drum, das haben frühere Regierungen auch gemacht, selbst wenn vor dieser Wahl die Spatenstiche manchmal ins Kabarettistische entgleisen.

So wurde der erste Spatenstich für eine neue Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal sogar so weit vorgezogen, dass die Spaten medienwirksam in die Erde rauschten, obwohl noch nicht einmal die Ausschreibung für die Maßnahme erfolgt war.

Aber dies soll bei dem Spatenstich in Ratzeburg anders gewesen sein. Nach glaubhaften Aussagen ist der Auftrag sogar schon an ein Unternehmen in Wismar erteilt. Das ist gut für Ratzeburg.

Trotzdem war die kleine Feier nicht frei von überraschenden Begleiterscheinungen. Als es im weißen Zelt an die Suppentassen ging, erschallte aus einem Lautsprecher zum Erstaunen vieler eine Nationalhymne… Nein, nicht die, die wir gewohnt sind, sondern „Auferstanden aus Ruinen…“ Na ja, die Brücke ist ja eine Maßnahme aus den „Verkehrsprojekten Deutsche Einheit“. Der Minister hat jedenfalls nicht mitgesungen.

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